Backlink-Qualität bewerten: Woran du gute Backlinks erkennst

Einen Backlink zu genieren ist eigentlich nicht schwer. Es gibt einige Tools auf dem Markt mit denen selbst absolute SEO Neulinge automatisch unzählige Links für Ihre Website erstellen können. Solche Tools sind z.B. Scrapebox oder der GSA Ranktraker.

Diese beiden Helferlein finden u.a. Websites, die nicht moderiert von Webmastern werden oder sonstige „Lücken“ haben. Das Tool platziert auf solchen Seiten die Links deiner Wahl. Linkbuilding war noch nie so einfach :-)

Zu schön um wahr zusein, oder?

Du hast es bestimmt erkannt: Solch ein Linkbuilding befördert deine Seite sehr wahrscheinlich direkt aus dem Google Index (Google Penalty).

Doch warum wird solch ein Linkaufbau nicht zu Erfolg führen?

Ganz einfach: Es kommt nicht auf die schiere Masse von Links an. Was vielleicht vor 5 Jahre noch geklappt hat, wird heute schnell von Google als Linkspam mit einem Penalty (Entfernung der Website aus dem Google Index) bestraft. Es ist viel wichtiger einen natürlich wachsenden Linkaufbau Google zu suggerieren, damit die Gefahr eines Google Penalties möglichst gering bleibt.

Backlink Qualität bewerten

Backlink-Qualität Doch woran erkennt man gute Backlinks von hochwertigen Websites?

Gute Backlinks sind Verweise von themenrelevanten Websites zu der Zielwebsite.

Hat man einige solcher Links nach und nach behutsam aufgebaut, z.B. durch Gastbeiträge, kommentieren in Foren, Links aus Linklisten usw. stehen die Chancen oftmals nicht schlecht auch damit im Google Ranking zu steigen.

Allerdings können auch Links von themenrelevanten Websites ihr Ziel verfehlen und sogar schädlich für das eigene Linkprofil sein.

Es ist daher sehr wichtig, eine Webseite (von der du einen Link bekommen kannst) so weit analysieren zu können, ob ein Link hier etwas bringt oder gar eine Abstrafung/Google Penalty zur Folge hätte. Daher solltest du gute Webseiten (Blogs, Magazine, Portale, Foren usw.) von schlechten unterscheiden können.

Ersteindruck: Woran du gute Backlinks erkennst

Hast du eine thematisch passende Webseite gefunden, kannst du überprüfen, ob es sich lohnt, einen Link von dieser Seite zu erhalten. Macht die Seite einen guten Ersteindruck? Gibt es eine Facebook-Gruppe mit vielen Followern? Sind die Inhalte aktuell und haben diese einen hohen Informationsgehalt? Sind primär nur Artikel auf der Webseite zu finden, bei denen pro Artikel immer nur zu anderen Webseiten verlinkt wurde?

Das ist meistens ein Zeichen für eine Webseite, die nur für den Linkverkauf geschaffen wurde. Von so einer Seite ist es nicht ratsam, einen Link zu erhalten, da hier die Seite schnell durch einen Google-Penalty erwischt werden kann und unsere Seite ggf. mit heruntergezogen wird. Wenn die Seite nach dem Ersteindruck für Leser und nicht zum Linkverkaufen erstellt wurde, solltest du weiter die Website analysieren.

Hier mal ein Beispiel: lingscars.com. So eine Website macht wohl keinen guten Eindruck :-)

beispiel
Beispiel: lingscars.com

Die inneren Werte zählen

Der Ersteindruck ist zwar wichtig, aber noch genauer lässt sich die Qualität einer Webseite durch Kennzahlen analysieren.

Dazu empfehle ich, den Sichtbarkeitsindex und die Trust Flow und Citation Flow zu analysieren.

Den Sichtbarkeitsindex kannst du auf smart.sistrix.com (kostenlose Registrierung notwendig) überprüfen. Gibt es hier starke (negative) Schwankungen im Graphen, solltest du vorsichtig sein, evtl. ist die Seite bei Google in „Ungnade“ gefallen und mit einem Penalty bestraft worden. Von so einer Webseite wäre es natürlich nicht sehr ratsam, einen Link haben zu wollen.

si fällt
Von einer Website mit so einem Sichtbarkeitsverlauf willst du eher keinen Link haben.

Der Sichtbarkeitsverlauf von der folgenden Seite ist bedeutend positiver und zeigt auf keinen Penalty, auch wenn es kleinere Einbrüche gab, solange die Sichtbarkeit nicht zu stark gesunken ist, ist ein Link von der Webseite noch völlig in Ordnung.

steigender SI
Von einer Website mit so einem Sichtbarkeitsverlauf willst du schon eher einen Link haben.

Ist der Sichtbarkeitsindex überprüft worden, helfen dir die Kennzahlen Trust Flow + Citation Flow auf der Webseite Majestic.com (kostenlose Registrierung notwendig), die Qualität einer Seite zu bestimmen.

Ist der Trust Flow und Citation Flow auf Majestic über einem Wert von 10, ist das bereits ein gutes Zeichen für eine hochwertige Webseite (je höher, desto besser). Wichtig ist, dass die beiden Werte nicht zu stark voneinander abweichen.

Hat die Webseite z. B. einen Citation Flow von 27, aber nur einen Trust Flow von 1, kann hier auch ein Hinweis zu einer Spam Webseite liegen, die genutzt wird, um massenweise billige Links zu platzieren. Von so einer „Linkfarm“ sollte man natürlich auch keinen Link erhalten wollen.

Wichtig ist, auch den Graphen in der Mitte rechts zu analysieren:

Majestic Schelcht
Paradebeispiel für eine SPAM-Website. Ein Trust Flow von 1 und Citation Flow von 27 deuten auf ein sehr schlechtes Linkprofil hin…

Liegen hier die meisten Punkte unterhalb der Linie/Graphen (siehe Bild), ist das ebenfalls ein Beweis dafür, dass diese Webseite Backlinks von eher minderwertigen Seiten bekommen hat. Beachte auch, dass du nie nur einem einzigen Wert trauen solltest. Achte deshalb auf möglichst viele Kriterien, um herauszufinden, wie „natürlich“ ein Linkprofil ist. Je natürlicher ein Profil ist, desto geringer sind die Chancen, durch Google abgestraft zu werden.

Weitere Kriterien (auf z. B. Majestic.com oder Ahrefs.com einsehbar), die du überprüfen solltest beim Bewerten einer Webseite:

a.) Ankertexte

Wurden hier immer die gleichen Namen für einen Backlink platziert, kann eine Webseite auch von Google schnell abgestraft werden. Vor einigen Jahren konnte man mit den immer gleichen Ankertexten hervorragende Suchergebnisse erzielen. Hier achtet Google genau auf eine Natürlichkeit und eine gesunde Mischung aus verschiedenen Ankertexten. Es ist selten normal, wenn eine Webseite 1.000 Backlinks hat und 900 davon haben den gleichen Ankertext!

b) Verhältnis DoFollow- zu NoFollow-Backlinks

Es gibt kein richtiges Verhältnis zwischen Follow- und NoFollow-Backlinks. Wichtig ist, dass ein Linkprofil nicht nur aus Follow-Backlinks besteht. Es ist völlig normal, auch NoFollow-Links zu haben.

c) Alter der Domain

Je älter eine Domain, desto wertvoller kann hier auch ein Backlink sein. Das Alter ist kein K.O.-Kriterium, sollte aber trotzdem zur Vorsicht überprüft werden, z. B. auf seo-ranking-tools.de.

d) Verweisende IPs, auch Domain-Pop genannt (siehe Bild oben von Majestic.com)

Je mehr Backlinks eine Seite von unterschiedlichen IP-Adressen hat, desto besser zunächst. Es ist für Google sehr verdächtig, wenn eine Seite mehrere tausend Backlinks von ein und derselben IP-Adresse bekommen hat.

e) Herkunft der Backlinks

Achte darauf, woher die Links kommen. Hat eine deutschsprachige Webseite Links von ausländischen Webseiten (z. B. Russland oder China), solltest du diese genau prüfen.

Auch sind nicht themenrelevante Backlinks sehr verdächtig, wenn du z. B. mit einem Blog über Marketing plötzlich Links aus einem Erotikportal erhältst.

f) Qualität der Backlinks

Wie ist die Qualität der Webseiten, von denen die Seite Backlinks hat? Sind es vielleicht Linkfarmen oder doch eher hochwertige Webseiten, wie z. B. Universitäten oder Städte-Webseiten? Unbedingt drauf achten! Backlinks von qualitativ schlechten Webseiten mit einem unnatürlichen Backlinkprofil zu erhalten, kann wirklich sehr schädlich für deine Webseite sein, deshalb ist es so wichtig, hier genau zu überprüfen, bevor Backlinks platziert werden.

g) Sichtbarkeitsverlauf

Untersuche mit Tools wie z.B. Sistrix oder Seolytics (kostenlose Version verfügbar) die Sichtbarkeitsverläufe. Gab es bei der Linkgebenen Website einen Absturz (>30%) in der Sichtbarkeit? Dann könnte es sich hier um eine abgestrafte Domain handeln, hier wäre es ratsam die Domain weiter zu untersuchen.

Schnellcheckliste, um hochwertige Websites zu erkennen:

Wenn du folgende Punkt überprüft hast, kannst du schon relativ sicher, hier eine ordentliche oder eben eine schlechte Website vor dir zu haben. Eine Garantie ist diese Liste natürlich nicht. Setze daher immer deinen Menschverstand beim Bewerten auch ein ;-)

  • Domainalter > 0,5 Jahre? – Jüngere Domains geben meist noch sehr wenig Trust weiter
  • Macht die Website einen natürlichen Eindruck durch regelmäßige Beiträge, Kommentare, hohe Benutzerfreundlichkeit, vernünftiges Layout, Facebook und andere Social Media Kanäle?
  • Oder wurde die Seite zu einer Linkfarm gezüchtet. Merkmale können hier z.B. sein: unnatürlich viele Links in der Sidebar, im Footer o.ä.? Viele ausgehende Links mit „eigenartigen“ Linktexten (z.B. bei „Viagra jetzt billig kaufen sofort“, solltest du einen großen Bog um die Website machen)
  • Keine großen (>30%) Verluste an Sichtbarkeit- oder Rankingsverlusten innerhalb weniger Wochen (wenn ja, könnte die Seite einen Penalty von Google erhalten haben)
  • Welche harten Ankertexte (auch Money Keywords genannt) wurden für die Links der Domain verwendet (kann auf Majestic untersucht werden). Immer die gleichen harten Ankertexte können eine Abstrafung durch Google mit sich bringen.
  • Qualität der Backlinks der Domain (wurden nur Links aus Kommentarbereichen oder hat die Seite Links von großen Authority Seiten?)
  • Wie viele Links hat die Domain insgesamt (Domain Pop oder auch Ref IPs)?
  • Besucherzahlen sind ebenfalls nicht zu verachten. Wenn du die Möglichkeit hast, die Besucherzahlen herauszufinden, solltest du dies auch nutzen. Es ist immer schön, wenn über ein Link auch eine Menge neue Besucher auf die eigene Website kommen.

Fazit: Muss ich diese Qualitätskriterien jetzt bei jedem neuen Backlink überprüfen?

Jein!

Wenn du nur einen Blogkommentar hinterlässt, muss du nicht erst stundenlang alle Metriken abklappern. Da die meisten Links von Blogkommentare „NoFollow“ sind, dürften diese sowieso kein Linkjuice direkt weitergeben.

Das Linkprofil solltest du überprüfen, wenn du z.B. einen Gastbeitrag auf einer anderen Seite veröffentlichst oder die Linkbuilding Strategie „Broken Linkbuilding“ betreibst. Hier kann ein Link von einer guten oder auch schlechten Seite bereits starke Auswirkungen auf deine Rankings haben.

Links manuell aufzubauen wird immer Gefährlicher und daher sollte nur mit Vorsicht Links aufgebaut werden. Verlasse dich daher nie auf bloße Kennzahlen, sondern höre auch auf dein „Gefühl“, da sich jede Kennzahl manipulieren lässt. Frage dich lieber, ob die Seite, von der du einen Link haben kannst, einen guten/vertrauenswürdigen Eindruck macht.

Bietet die Linkgebene Seite einen Mehrwert für deine Leser an? Wirkt die Seite lebendig?

Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du herausfinden wie viele Besucher die linkgebene Website hat. Hat die Seite viele Besucher im Monat, kannst du durch einen gut platzierten Backlink viele neue Besucher auf deine Seite kommen.

Es gibt nicht den einen Faktor der über die Qualität eines Links entscheidet, sondern ganz viele verschiedene. Befolgst du die genannten Punkte in diesem Beitrag, kannst du damit einen passablen Eindruck über die Qualität eines Links entscheiden.

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9 Kommentare zu „Backlink-Qualität bewerten: Woran du gute Backlinks erkennst“

  1. Hallo Fabian,
    wieder ein spannender SEO-Einblick, der nicht wie bei so vielen anderen Blogs ewig das gleiche erzählt!
    Wie gefährlich sind aber „schlechte“ Backlinks, wenn sie vereinzelt vorkommen? Es ist ja gar so, dass man das oft ja gar nicht selber steuern kann. Also wenn z.B. von hundert Backlinks fünf bis zehn eher „schlechte“ hat?

    Und kannst du was dazu sagen, wenn eine Seite bewusst (vermutlich gesteuert durch Konkurrenten) schlechte Backlinks bekommt. Was kann man in so einem Fall dagegen unternehmen?

    Gruss
    Martin

    PS: lingscars ist natürlich ein Schmankerl ;)

    1. Hi Martin,

      da stimme ich dir zu: Lingscars ist die beste Seite ever ;-)

      Wegen einem schlechten Backlink brauchst du dir normalerweise keine Sorgen zu machen. Gefährlich wird es erst, wenn mehrere „schlechte“ Backlinks dein sauberes Linkprofil zerstören. Eine genaue Zahl kann ich hier leider nicht nennen. Websites mit einem sehr starken Linkprofil, welches über die Jahre gewachsen ist, können auch massenhaft schlechte Links aushalten, ohne das eine Abstrafung zu befürchten ist. Etwas jüngere Websites (mit nur wenig Backlinks/schwachen Linkprofil) sind da schon etwas mehr in Gefahr!

      Falls du mal schlechte Backlinks entfernen möchtest, kannst du dafür das disavow tool von Google benutzen. :-)

  2. Wieder mal ein klasse Beitrag Fabian!!

    Dazu habe ich aber noch ein Frage. Kannst du ein kostenloses Programm empfehlen, mit dem man Broken Links aufspüren kann? Viele sind limitiert und nach 2-3 Seiten, die man gechecked hat, ist man am Tageslimit angekommen.

    Würde mich über einen Tipp sehr freuen :) und mach weiter so. Ich lese deine Beitrge sehr gerne.

    Beste Grüße,
    Nico

    1. Hi Nico,

      danke für deinen Kommentar :-)

      Bzgl. Broken Links: Hier würde ich auf ein kostenpflichtiges Tool zurückgreifen, wie z.B. das Optimizer Modul von Sistrix oder einem anderen OnPage Analyse Tool. :-)

      Viele Grüße,
      -Fabian

      1. Vielen Dank für deine Antwort.

        Das hatte ich mir fast gedacht :(. Gibt halt oftmals sehr gute kostenlose Tools, aber die meist halt sehr eingeschränkt sind. Werde mich dann mal nach einem Tool umgucken. Hatte eigentlich Xovi im Blick für den Anfang. Hast du Erfahrungen damit?

        Beste Grüße,
        Nico

          1. Okay Vielen Dank. Ich werde das Tool mal abchecken und freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag :) Bis dann!

            Beste Grüße,
            Nico

  3. Hallo Fabian
    Wieder ein guter Beitrag. Auch wenn er schon etwas älter ist, passt das meiste auch heute noch. Linkbuilding ist sehr mühsam geworden und will man mit Geld schneller zum Erfolg kommen, bekommt man für viel Kohle oft schlechte Links angeboten…
    Danke

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