Hilfe bei der Entscheidungsfindung: „You have a choice“

Dieses Jahr werde ich an der Blogparade von Zielbar.de teilnehmen und möchte hiermit meinen Beitrag vorstellen…

Doch worum geht es bei der Zielbar-Blogparade?

Entscheidungsfindung (#You have a choice)

Wie treffe ich meine Entscheidungen?

Diese Frage möchte der Autor der Blogparade Christian Müller beantwortet haben.

Ich sage es gleich vorweg:

Ich werde hier nicht DEN EINEN WEG oder Prozess beschreiben, den du als Schablone anwenden kannst. So leicht ist das Treffen einer Entscheidung meiner Meinung nach einfach nicht …

Viele Menschen sehnen sich nach einfachen Lösungen (egal bei welchem Thema) und machen sich das Leben dann doch eben unnötig schwer. Die Entscheidungsfindung kann ganz leicht sein, wenn du dir einer Sache bewusst wirst …

 

 

CLIFFHANGER… Haha 🙂

 

 

 

Okay, ich muss etwas weiter ausholen und möchte zuerst die Fragen, die vom Autor der Blogparade gestellt wurden, beantworten.

Wenn du nicht alles lesen willst, scrolle einfach runter zum Fazit.

Alle anderen lesen weiter:

Welche Entscheidung war in meinem Business besonders wichtig?

Die wichtigste Entscheidung war der Starttermin meiner Selbstständigkeit. Ich hatte schließlich damals noch einen Job und musste einen Zeitpunkt finden, ab dem ich starten konnte. Die Rechnungen bezahlten sich damals wie heute nicht von allein.

Also habe ich die Entscheidung getroffen, mich zunächst nebenberuflich selbstständig zu machen und so mehr und mehr Kunden zu gewinnen und so eine solide Basis eines Nebeneinkommens zu schaffen.

Als ich diese solide Basis erreicht hatte, war für mich die Entscheidung klar: Ich mache mich selbstständig!

Die Entscheidung wurde durch zwei Überlegungen entschieden:

+ Ich wollte mich unbedingt selbstständig machen, da ich meinen Job bescheiden fand (pro)
– Mich sofort selbstständig zu machen, hätte mich in eine finanziell schwierige Lage gebracht (kontra)
——————————————————————————————————–
= Ich mache mich selbstständig, sobald ich mir ein Standbein aufgebaut habe (Entscheidung)

Wie sieht mein individueller Entscheidungsprozess in meinem Business aus?

Es gibt in meinen Augen nicht einen Prozess, um Entscheidungen zu treffen.

Genauso wenig gibt es den einen Prozess, um total kreative Ideen zu finden.

Meine Ideen, Entscheidungen usw. treffe ich oft an sehr seltsamen Orten. Sei es unter der Dusche oder abends im Bett. Spontaneität und mein Bauchgefühl spielen dabei eine große Rolle.

Ich bin absolut kein Fan davon, alles in einen Prozess reinquetschen zu müssen, nur um dann die Hoffnung zu haben, immer die richtige Entscheidungen zu treffen. Das wird mit keinem Prozess funktionieren.

Okay, vielleicht bin ich auch etwas speziell, was solche Dinge angeht.

Aber bei der Entscheidungsfindung lasse ich mich hauptsächlich von meinem Instinkt und Bauchgefühl lenken.

Dann wird das Gehirn beauftragt, einen Quality-Check durchzuführen. Wenn ich dann noch unsicher sein sollte, frage ich meine Frau, Freunde oder Geschäftspartner nach Ihrer Meinung. Die Entscheidung muss ich dennoch selbst treffen.

Ja, aber ich bin voll der rationale Typ und brauche für alles einen Prozess! Kannst du mir keinen Tipp geben, Fabian?

Okay, okay…

Bei wirklich extrem schweren Entscheidungen, schreibe ich die Pro- und Kontra-Argumente einfach auf ein Blatt Papier.

Was ist das Beste und was ist das Schlimmste, was bei Entscheidung X und was bei Entscheidung Y passieren kann?

Ich fange dabei mit den Pros an und lasse immer eine weitere (oder mehrere) Vertrauenspersonen darüber schauen und ggf. um Pro- & Kontra-Argumenten erweitern.

Bitte setze für X oder Y die entsprechende Entscheidung ein. Z. B. soll ich in eine aktuelle Geschäftsidee investieren oder nicht? Die Plus-Zeichen stehen für die Pro- und die Minus-Zeichen die Kontra-Argumente. Wer meine Schrift lesen kann, bekommt einen Lolli!

Welche Tipps zur Entscheidungsfindung in der Selbstständigkeit ich geben kann:

Selbstzweifel bringen dich um den Erfolg bzw. um die richtige Entscheidung.

Mir wurde bspw. immer gesagt, dass ich mich bloß nicht selbstständig machen soll und lieber (unglücklich) in einem sicheren 08/15-Job bleiben soll…

Daher mein Rat:

Höre nicht auf andere, die dich nicht kennen, und selbst auf Leute, von denen du glaubst, dass Sie dich kennen, solltest du auch nur mit größter Vorsicht hören.

Denn nur DU allein kannst die richtige Entscheidung für dich treffen! Niemand kann dir das abnehmen!

Dabei fällt mir eine ziemlich interessante Theorie ein: Kennst du die Theorie über Multiversen. Diese These besagt, dass es uns mehrmals in verschiedenen Parallelwelten gibt. Triffst du eine Entscheidung, trifft dein Ebenbild in der Parallelwelt vielleicht gerade eine andere Entscheidung. 🙂

Daher mache dich nicht wegen jeder kleinen Entscheidung verrückt 😉

Bereue keine Entscheidung (auch wenn es schwer fällt)

Ich muss dir eine kurze Geschichte erzählen, warum das Nachtrauern in Bezug auf Entscheidungen keinen Sinn macht:

So habe ich damals die wahrscheinlich schlimmsten drei Monate meines Leben als Student verbracht. Ich musste morgens für drei Monate lang um 7 Uhr (ich wiederhole um 7 Uhr) aufstehen, um zu einem Praktikum in einer Firma zu erscheinen. Es war die Hölle. *Heul*

Okay, das war nur Spaß.

Kommen wir zu richtigen Story:

Die tolle Fachhochschule hatte die Idee gehabt, dass Sie die Studenten in Projektteams steckt und einige wenige sogar in Firmen (umsonst) arbeiten dürfen, um dort Probleme zu identifizieren und zu lösen.

Ich war einer der „Glücklichen“, der mit drei anderen Studenten in so einer Projektgruppe war, die in einer Firma ein Projekt angehen durften… Es folgten die schlimmsten drei Monate meines Lebens als Student, da ich ohne es wirklich zu ahnen in einem Haifischbecken gelandet war. Es hat nichts geklappt, der erwählte Anführer war ein menschlicher Vollpfosten und die anderen beiden Lakaien sind ihm einfach sehr tief in den Allerwertesten gekrochen.

Doch warum erzähle ich dir das? Ich hatte die Möglichkeit gehabt, in ein anderes Team zu wechseln. Als ich die Chance bekam, mit diesen Jungs ein Team zu bilden kamen mir kurz vorher schon Zweifel, da ich diese eigentlich als recht sympathisch, aber trotzdem mit leichtem Drang zur Ellenbogen-Mentalität wahrgenommen hatte. Ich traf trotzdem die Entscheidung, bei diesen Leuten mitzumachen. Es stellte sich als großer Fehler heraus. Aber weißt du was? Ich habe diese Entscheidung nie bereut! Da ich in diesen drei Monaten so viel über mich selbst gelernt hatte, was mir später meine Entscheidung, mich selbstständig zu machen, enorm erleichtert hat. Zum Beispiel, dass ich keinen Chef mehr haben möchte.

Hand aufs Herz! Irgendeine Entscheidung muss ich doch irgendwann mal bereut haben…

Eine einzige Entscheidung bereue und zwar die eine Entscheidung, die mir abgenommen wurde.

Und zwar musste ich drei Jahre lang eine extrem bescheidene Ausbildung durchziehen, die einfach nur die absolute Hölle war. Meine Eltern hatten mir damals (ohne mir etwas Böses zu wollen) die Entscheidung abgenommen, ich solle eine Ausbildung als Kaufmann in einem Autohaus absolvieren. Diesen Schritt bereue ich sehr, da mich die Arbeit krank gemacht und isoliert hat. Mein Selbstbewusstsein wurde mit einem Flammenwerfer abgefackelt und dann noch mit einer Dampfwalze überrollt. Das war eine der wenigen Entscheidungen (die ich nicht mal wirklich selbst getroffen hatte), die ich bereut habe. Und genau daraus habe ich gelernt, dass mir andere Leute NIEMALS meine persönlichen Entscheidungen abnehmen können.

Alle anderen Entscheidungen im Business und in der Karriere habe ich selbst getroffen und ich habe gelernt, mit den Konsequenzen (positive wie negative) zu leben und mich weiterzuentwickeln.

Fazit

Sei dir bewusst: Nur du kannst die richtige Entscheidung für dich treffen. Keine Schablone, Hilfsmittel oder sonst etwas wird dir die Entscheidung abnehmen können (höchstens erleichtern – das bezweifle ich aber in den meisten Fällen sehr!)

Ich möchte dir einen Rat geben, den ich im Laufe der Jahre gelernt habe:

Lass dir bei deinen Entscheidungen nie von der Seite reinreden. Stehe zu deinen Entscheidungen.

Falls die Entscheidung im Nachhinein schlecht war, lernst du daraus!

Und falls es wirklich Multiversen und Paralleluniversen geben sollte, trifft dein Ebenbild vielleicht gerade die richtige Entscheidung ;-).

Was ist deine Meinung zum Treffen von Entscheidungen im beruflichen Bereich? Gehst du nach Gefühl oder versuchst du, einen Prozess zu befolgen?