Bericht: Seitenindexierung → Nicht indexiert
Schweregrad: Info – kann aber auf Signal-Konflikte hinweisen
Was bedeutet die Meldung?
Du hast zwar ein Canonical-Tag gesetzt, doch Google ignoriert es und wählt eine andere URL als kanonisch. Gründe können sein:
- Widersprüchliche Signale (z. B. interne Links, hreflang-Tags, Sitemaps, Redirect-Ketten) verweisen überwiegend auf eine andere Seite.
- Die selbst deklarierte Canonical-URL ist nicht erreichbar, wird 301/302 umgeleitet, liefert 4xx/5xx oder ist per robots.txt/noindex ausgeschlossen.
- Die Inhalte auf beiden Seiten weichen substanziell voneinander ab, sodass Google deine Referenz als „falsch“ einschätzt.
Folge: Die deklarierte Seite erscheint nicht im Index, stattdessen das vom Algorithmus bestimmte Äquivalent. Das muss nicht schlimm sein – solange Google die richtige Seite gewählt hat. Falls nicht, können Ranking-Signale & Tracking-Daten zersplittern.
TL;DR (Quick-Fix in 60 Sekunden)
- URL-Prüfung → Unterschied zwischen User-deklariertem und Google-ausgewähltem Canonical prüfen.
- Überprüfe, ob Googles Wahl sinnvoll ist – falls ja, alle Signale (Canonical-Tag, interne Links, Sitemaps, Redirects) auf diese URL angleichen.
- Falls nein → Canonical-Tag, hreflang, Sitemaps & interne Links konsequent auf die gewünschte URL setzen.
- Sicherstellen, dass die gewünschte Canonical-Seite einen 200-Status liefert und nicht durch robots.txt blockiert ist.
- 301-Weiterleitungen von (starken) Duplikaten auf die richtige URL einrichten und Indexierung neu anfordern.
Damit löst du die meisten Konfliktsituationen – Details unten.
Warum ist das relevant?
- Signal-Kohärenz: Wenn Google deine Canonicals überstimmt, gibt es Inkonsistenzen, die Crawl-Budget verschwenden und Analysen erschweren.
- Duplicate-Content-Kontrolle: Falsche Auswahl kann zu Indexierung von Staging- oder Parameter-Seiten führen.
- Link Equity: Backlinks könnten sich statt auf die beabsichtigte Landingpage auf eine weniger performante Variante verteilen.
Typische Ursachen & Lösungen
Ursache |
Beispiel-Szenario |
Sofortmaßnahme |
Canonical verweist auf URL, die 301/302 weiterleitet |
/produkt/ → 301 → /produkt/?ref=shop |
Canonical auf End-URL umstellen oder Redirect entfernen |
noindex auf der Canonical-Seite |
rel=“canonical“ → Seite mit noindex |
noindex entfernen oder Canonical neu setzen |
robots.txt blockiert Canonical-URL |
Disallow: /produkt/ |
Eintrag löschen oder Canonical ändern |
Hreflang verweist auf andere URL |
hreflang=“de“ zeigt auf /de/produkt statt /produkt |
hreflang anpassen |
Interne Links & XML-Sitemap nutzen falsche Variante |
nav → /produkt?utm=nav |
Links & Sitemap korrigieren |
Stark unterschiedliche Inhalte |
Langform-Artikel vs. Kurz-Teaser |
Inhalte angleichen oder Seiten trennen |
Duplicate Content via Parameter |
Session-IDs, Sortierparameter |
Parameter ausschließen oder eindeutige Canonicals |
Schritt-für-Schritt-Fix
1 – Ist-Analyse
- URL-Prüfung jeder betroffenen URL: notiere User-canonical vs. Google-canonical.
- Screaming Frog/Sitebulb: Report „Canonical Link Element“ + „Canonical Mismatch“.
2 – Gewünschte Canonical-URL festlegen
- Nur eine Variante auswählen (https, ohne Parameter, konsistente Großschreibung, mit/ohne Slash).
3 – Konsistenz herstellen
- HTML-Head: exakt eine <link rel=“canonical“> setzen.
- 301-Redirects: Duplikate dauerhaft auf die Ziel-URL weiterleiten.
- Interne Links & Navigation: immer auf die Ziel-URL verlinken.
- XML-Sitemap: nur die Ziel-URLs listen.
- hreflang: jedes Sprach-Tag zeigt auf seine eigene kanonische URL.
- OpenGraph & JSON-LD: og:url, url-Eigenschaften updaten.
4 – Technische Stolperfallen beseitigen
- Statuscode 200, kein noindex, kein canonical-Kreislauf.
- robots.txt: keine Ausschlussregel für die Ziel-URL.
- Mobile = Desktop: gleiche Canonical-Angaben auf beiden Versionen.
5 – Reindexierung
- Live-Test in der URL-Prüfung → Indexierung beantragen.
- In 1–2 Wochen erneut prüfen, ob Google nun deine Version übernimmt.
Best Practices zur Vorbeugung
- Single-Source-of-Truth: Nur eine URL-Form generieren (z. B. Trailing-Slash-Policy per Server-Rewrite).
- Keine widersprüchlichen Tags: Mehrere Canonical-Tags oder gemischte Canonical + noindex vermeiden.
- Regelmäßige Site-Audits: Crawl alle 1–3 Monate automatisiert auf Canonical-Inkonsistenzen.
- Konsequentes Parameter-Management: Unwichtige Parameter mit der Search-Console-Funktion URL-Parameter oder per robots.txt neutralisieren.
FAQ
„Google hat die richtige Seite gewählt – muss ich etwas tun?“
Nein. Du kannst prüfen, ob alle Signale auf Googles Wahl verweisen. Räumliche Konflikte trotzdem bereinigen, um Verwirrung zu vermeiden.
„Wie lange dauert die Aktualisierung?“
Nach Korrekturen dauert es in der Regel mehrere Tage bis wenige Wochen, abhängig vom Crawl-Budget.
„Kann ich Google zwingen, meine Canonical-URL zu akzeptieren?“
Nicht direkt. Du kannst nur alle Signale eindeutiger auf deine Variante ausrichten. Wenn inhaltlich starke Unterschiede bestehen, wird Google weiterhin eigenständig entscheiden.
„Was, wenn zwei unterschiedliche Inhalte wirklich nötig sind?“
Verwende eindeutige URLs ohne Canonical-Überschneidung, liefere einzigartige Inhalte und interne Links für beide Seiten.
Checkliste zum Abhaken
- Gewünschte Canonical-URL definiert
- Canonical-Tag korrigiert
- 301-Redirects eingerichtet
- Interne Links & Sitemap aktualisiert
- URL-Prüfung & Index-Request durchgeführt
Fazit
Die Meldung „Duplikat – Google hat eine andere Seite als der Nutzer als kanonische Seite bestimmt“ signalisiert Uneinigkeit zwischen deinen Angaben und Googles Bewertung. Beseitige widersprüchliche Hinweise, sorge für verlässliche Erreichbarkeit deiner Wunsch-URL und halte alle Site-Signale konsistent. So überlässt du nichts dem Zufall und stellst sicher, dass Link-Equity, Indexierung und Performance auf die richtige Seite einzahlen.
Weiterlesen:
Canonical-URLs konsolidieren – Google Docs
Page-Indexing-Report – Google Hilfe