WDF*IDF einfach und verständlich erklärt

Bei WDF*IDF handelt es sich um eine Formel, die vor allem im deutschsprachigen Raum in der Suchmaschinenoptimierung verbreitet ist. Im Gegensatz zur Keyworddichte (Keyword Density) steht hier nicht das prozentuale Vorkommen eines Keywords in einem Text im Zentrum. Stattdessen wird die Häufigkeit eines Hauptkeywords und verwandter Begriffe im Verhältnis zu anderen Seiten gestellt.

Die Abkürzung WDF steht für „Within Document Frequency“ und meint die Häufigkeit eines Begriffes (bei WDF*IDF spricht man eher von „Term“ als von „Keyword“) in einem Dokument. Hinter IDF verbirgt sich „Inverse Document Frequency“. Das bedeutet, die Zahl aller bekannten Dokumente wird ins Verhältnis zur Anzahl von Texten mit dem entsprechenden Begriff bzw. Term gesetzt.

Die beiden Formeln sehen folgendermaßen aus:

wdf Formel SEO

i: Wort
j: Dokument
L: die gesamte Anzahl der Wörter im Dokument j
Freq(i,j): die Häufigkeit des Wortes i im Dokument j

IDF Formel SEO

ND: Gesamtzahl der Dokumente

ft: Zahl der Dokumente, in denen der Begriff  vorkommt

So funktionieren WDF*IDF-Tools

Um Dokumente einer WDF*IDF-Analyse zu unterziehen, sind entsprechende Tools notwendig. Diese funktionieren in der Regel folgendermaßen:

  • Der User gibt ein Hauptkeyword ein und wählt ein Land aus.
  • Das Tool untersucht die Seiten aus dem jeweiligen Land, die für das Keyword am besten ranken. Auf dieser Basis ermittelt es relevante Terme (Proofkeywords), die in dem Text enthalten sein sollten, und eine ideale Termgewichtung.
  • Gibt der Nutzer nun seinen Text ein, zeigt das Tool an, welche Terme nicht, zu wenig oder zu häufig enthalten sind. Auf dieser Basis kann er den Text korrigieren, bis dieser möglichst dem idealen Verhältnis der Proofkeywords entspricht.

Die Bedeutung von WDF*IDF für SEO

Die Formel hinter WDF*IDF existiert bereits mehrere Jahrzehnte. Im Bereich Onpage-SEO machte sie vor allem Karl Kratz bekannt. Mittlerweile gibt es eine wachsende Anzahl an SEO-Tools, die die Möglichkeit einer WDF*IDF-Analyse beinhalten.

Dabei sind die Wirksamkeit der Methode und die Auswirkungen von WDF*IDF auf das Ranking von Webseiten umstritten. Befürworter von WDF*IDF sehen die Formel als modernen Nachfolger der Keyword Density und Schlüssel für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung an. Kritiker bemängeln zum Beispiel, dass WDF*IDF Tools viele wichtige Synonyme nicht berücksichtigen, ebenso wenig wie starke Häufungen von Begriffen in einem Absatz oder Keywordkombinationen. Vor allem spielen Faktoren wie Lesbarkeit, Tonalität oder Formatierung keine Rolle. Diese Faktoren sind aber mitentscheidend dafür, dass Texte bei einer Zielgruppe gut ankommen.

Letzten Endes ist zu beachten, dass es sich bei WDF*IDF um mathematische Berechnungen handelt. Diese alleine reichen sicher nicht aus, um Texte erfolgreich zu optimieren. Sie können aber wichtige inhaltliche Hinweise geben. So lässt sich mithilfe einer WDF*IDF-Analyse schnell feststellen, ob ein Autor das Thema verfehlt hat bzw. in seinem Text wichtige Themenbereiche fehlen.

Quellen

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